Sonderkategorie Regenwassermanagement

Vom Boden zu den Menschen – Bodenbasierter Entwurf im Bildungsstandort Kitokolo in Uganda

Das Projektgebiet befindet sich inmitten des ugandischen Busches und liegt 120 km westlich von der Hauptstadt Kampala und des internationalen Flughafens Entebbe. Die infrastrukturelle Situation in weiten Teilen des Landes offeriert keine Versorgung mit fließendem Wasser und Strom, Straßen sind nicht verfügbar und die gesundheitliche Lage im Zusammenhang mit einer sehr niedrigen Bildungs-quote stellt sich als äußerst kritisch dar. Um diesen Problemen effektiv begegnen zu können, gründete sich eine kleine Organisation (Amali e.V.)in Deutschland, welche sich zum Ziel gesetzt hat einen Bildungsstandort auf Grundlage von Spendengeldern in Kitokolo zu errichten. Ein großes Problem im Dorf ist die Nutzung von Wasser, welches bisher zumeist verschmutzt ist und schlecht für den Anbau von Kulturpflanzen genutzt werden kann. Zudem kommt der Einsatz von schädlichen Pestiziden, um den Fruchtertrag zu sichern. Durch zunehmende Starkregenereignisse droht der Boden auszuwaschen und den Teufelskreis zu schließen. Bedauernswerterweise wurden die Gebäude unvorteilhaft indie Landschaft geplant, sodass sich heute dringender Handlungsbedarf für den Freiraum abzeichnet. Nach meinem Besuch vor Ort und der Vermessung und Aufnahmen der Bebauung und Vegetation, konnte ich in einem partizipativen Prozess mit der Bevölkerung einen frei-raumplanerischen Konzeptentwurf erarbeiten, welcher auf die akut auftretenden Probleme reagiert und diese nachhaltig zu lösen versucht. In den Prinzipien der Permakultur findet sich ein breites Spektrum an Lösungsmöglichkeiten. Die Anlegung von ‚swales‘ wird das Wasser aufgefangen, für den Pflanzenbau nutzbar machen und in ein Auffangbecken ableiten. Durch das entstehende Mikroklima und die Pflanzung von einheimischen Arten, welche sich gegenseitig positiv beeinflussen, wird der Ertrag bei minimalem finanziellem Ein-satzmassiv gesteigert. Ausgehendend von den Schulen vor Ort sollen Workshops und Lehre stattfinden, welche das traditionelle ugandische Pflanzenwissen über Anbau und Verwendung wiederbeleben wird.

Ein wichtiger Kernbereich dieser Arbeit wird die Sensibilisierung mit dem Umgang der natürlichen Ressourcen sein, aus denen sich das Leben der Bevölkerung speisen muss. Dies schließt den Umgang mit Wasser in all seinen Nutzungsformen ein. Auf natürliche Weise ist es durch den Einsatz bestimmter Pflanzen möglich das aufgefangene Wasser zu filtern und aufzubereiten. Es muss der Weg von konventionellen und zumeist stark verschmutzten Wasserlöchern zu nutzbarem sauberem Wasser geschaffen werden. Im Wesentlichen behandelt diese Arbeit also das Regenwassermanagement in Verknüpfung mit dem effektiven Anbau von Nutzpflanzen und der gleichzeitigen Gestaltung des Außenraums in Prinzipkonzeptionen. Jedoch können hier keine europäischen Gestaltungsmittel Anwendung finden, wodurch die Arbeit einen experimentellen Charakter trägt. Meine Vision für Kitokolo ist die Verknüpfung dieser Prinzipien mit der aktiven Lehre und Unterrichtung der Kinder, welche katalytisch ihr Wissen in ihre Familien und Dörfer tragen und diese nachhaltig und zukunftsweisend prägen.

 

Teilnehmer: Chris Eckhardt

Hochschule: TU Dresden