Die Auswirkung von Gehölzstrukturen auf die Gesundheit des Menschen – Der Einfluss von Stadtbäumen auf das psychische und physische Wohlbefinden von Stadtbewohner*innen
Die hier eingereichte Bachelorarbeit befasst sich mit dem positiven Einfluss von Gehölzen auf die Stadt und die StadtbewohnerInnen hinsichtlich ihrer psychischen und physischen Gesundheit. Es stellt sich heraus, dass Gehölze durch ihre direkten und indirekten Ökosystemleistungen einen Mehrwert zur Gesundheit beitragen, indem sie Gesundheitsrisiken, ausgelöst durch die städtische Umwelt, minimieren. Ebenfalls konnte nachgewiesen werden, dass sie einen signifikanten Beitrag zum psychischen Wohlbefinden leisten können. Aus diesem Bericht soll deutlich werden, dass Gehölze ein wichtiges Instrument für LandschaftsplanerInnen und StadtplanerInnen sind hinsichtlich einer nachhaltigen, widerstandsfähigen und gesundheitssensitiven Stadt. Darüber hinaus wird deutlich, dass großer Forschungsbedarf besteht, um bisherige Wissenslücken zu füllen und zukünftig interdisziplinäres Arbeiten gefördert werden soll.
Der Anteil an Menschen, welche in der Stadt leben, nimmt jährlich zu. Waren es 1990 noch 13%, so sind es heute bereits 50% und im Jahr 2050 bereits 70%. Dabei ist das städtische Umfeld geprägt von Gebäuden und Straßen. Die natürliche Umgebung findet sich oft nur noch auf Restflächen wieder und konkurriert stark mit der zunehmenden Versiegelung. Der Bebauungsdruck erhöht somit den Druck auf die Stadtnatur. Auch wenn sich der Mensch scheinbar frei von der Natur gemacht hat, so will er in der Stadt nicht ohne Natur leben. Parkanlagen und andere städtische Grünräume werden aufgesucht und dienen als Ort der Erholung oder als Treffpunkt. Sie werden aufgesucht und besucht. Das Erleben von Natur in der Stadt findet also nicht unmittelbar nebenbei und selbstverständlich statt, sondern wird als Ereignis und Attraktion erlebt. Somit wird deutlich, dass das Naturerleben nicht mehr selbstverständlich im Alltag integriert ist und die meiste Lebenszeit in Innenräumen verbracht wird. Im Laufe der Jahrzehnte sind viele Studien entstanden, welche sich mit den positiven Eigenschaften von Stadtnatur auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen befassen. Wenn sich der Mensch jedoch immer weniger im Grünen aufhält, so ist die Frage, welche negativen Auswirken dies auf ihn hat und inwiefern sich das städtische Grün positiv auf ihn auswirkt. Zentrum dieser Arbeit soll somit der positive Beitrag von Stadtbäumen auf die physische und psychische Gesundheit des Menschen sein. Die folgende Bachelorarbeit zielt darauf ab, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Gehölze im Bereich der gesundheitsverhaltenswirksamen und gesundheitsfördernden Gestaltung einen Mehrwert leisten können.
Um Vorschläge zu einer gesundheitsfördernden Gehölzauswahl zu liefern, werden zuerst ausgewählte Ökosystemleistungen von Stadtbäumen erläutert, welche als Basis der Entscheidungen dienen. Es folgt eine Einführung in das Zusammenspiel von Menschen und Umwelt und Erklärungsmodelle zum Einfluss der städtischen Umwelt auf den Menschen. Zentrum dieser Arbeit stellen die Auswirkungen von Gehölzen auf die psychische und physische Gesundheit dar. Auf Basis dieses Wissens wird eine Planungsempfehlung mit ausgewählten Gehölzen getroffen. Bei dieser Arbeit handelt es sich jedoch nicht um eine Gesamtliste der positiven Leistungen von Stadtbäumen. Vielmehr wird eine Reihe von bekannten positiven, aber auch negativen Auswirkungen erläutert, um diese in einen landschaftsplanerischen Kontext setzen zu können. Inwieweit diese Beziehungen zu verallgemeinern sind, wird sich in den folgenden Kapiteln zeigen. Es werden gezielte Erkenntnisse aus unterschiedlichen Studien systematisch erläutert und kritisch bewertet.
Teilnehmerin: Amelie Meißner
Hochschule: Universität für Bodenkultur