Straßen, die verbinden
- Neue Vernetzungen in der Nordstadt Hannover durch die Umgestaltung von Straßenräumen.
Bearbeitende
Anna Gerhard, Ba. Landschaftsarchitektur und Umweltplanung, 8. Semester
Bearbeitungszeitraum: 13. Juni.24 - 07. Oktober.24
Ausgangslage/Anlass
Straßen sind essenziell für urbane Vernetzung und öffentliche Interaktion, doch dominiert der Autoverkehr oft den Raum, was Fußgänger*innen an den Rand drängt. In autogerechten Städten wie Hannover wirken Straßen häufig als Barrieren, die Menschen sowohl geografisch als auch zwischenmenschlich trennen, wobei insbesondere parkende Autos wertvollen Raum blockieren. Gerade angesichts Herausforderungen wie zum Beispiel dem Klimawandel bergen diese Räume jedoch großes Potenzial für zukunftsorientierte Stadtplanung.
Zentrale Fragestellung/Problemstellung
Wie kann die Umgestaltung von Straßenräumen in der Nordstadt zu einer verbesserten Vernetzung sowie zur Aufwertung des Stadtteils beitragen? Wie würde die Priorisierung des Zufußgehens als attraktivste Mobilitätsform die urbane Struktur und die Lebensqualität in der Nordstadt beeinflussen? Wie könnte die Nordstadt aussehen, wenn Straßen zu Freiräumen des Aufenthalts und der sozialen Begegnung für alle Personengruppen umgestaltet würden?
Methodik
Auf Basis einer historischen, demographischen sowie räumlichen Analyse des Stadtteils Nordstadt wird ein Konzept entwickelt, das Defizite aufarbeitet und Potenziale stärken soll, indem es beispielsweise spezifische Straßentypologien ableitet und neue Impulse schafft. Der Entwurf besteht aus drei Fokusbereichen, die am Ende auf emotionaler Ebene durch die Perspektive eines Kindes ("Ein Spaziergang") visualisiert werden.
Ergebnisse
Der Entwurf zur Umgestaltung der Straßenräume in der Nordstadt von Hannover zielt darauf ab, den Straßenraum als Erholungs- und Freizeitort nutzbar zu machen, wobei der Schwerpunkt auf Aktivitäten der Menschen und der Priorisierung des Zufußgehens liegt. Während positive Aspekte wie die Fokussierung auf kinderfreundliche Räume und die Schaffung einer menschenfreundlicheren Stadt hervorgehoben werden, gibt es auch Kritikpunkte: Der Entwurf blieb, aufgrund der Größe des Entwurfsgebietes, überwiegend auf konzeptioneller Ebene und es traten Herausforderungen bei der Integration von Grünflächen und der starren Kategorisierung der Straßentypen auf. Praktische Aspekte wie die detaillierte Planung für Infrastruktur und die Einbindung der Bevölkerung sollten berücksichtigt werden, was im Rahmen der Arbeit nicht umfassend möglich war. Letztlich ist der Entwurf eine Mischung aus utopischen und realistischen Ansätzen, die zwar Potenzial für eine verbesserte städtische Vernetzung und Lebensqualität bietet, aber in der Umsetzung kosten- und zeitintensiv sein könnte.