Eine Masterarbeit zum Thema: „Gartendenkmalpflegerische Zielstellung Gottesacker Kleinwelka“
Der Gottesacker der Brüdergemeine Kleinwelka befindet sich aufgrund verschiedenster Einflussfaktoren in einem stark pflegebedürftigen Zustand, welcher durch fehlende finanzielle Mittel und dem damit zusammenhängenden Pflegedefizit begründet wird. Das Ziel dieser Arbeit ist es, die bestehenden Strukturen historisch einzugliedern und auf der Grundlage dieser Rechercheergebnisse ein zukunftsfähiges Konzept für die Anlage zu entwickeln, sodass sie als wichtiger Bestandteil des diesigen religiösen Lebens als auch als Gartendenkmal regionaler und internationaler Bedeutung erhalten werden kann.
Diese Arbeit setzt sich mit der Zielkonzeption für den Gottesacker auseinander, die auf einer breiten Quellenlage beruht. Es wird ein Leitbild formuliert, welches die Wiederherstellung des historischen Zustandes um 1890 zum Ziel hat. Zur Erzielung dieses sind Maßnahmen notwendig. Dabei sind insbesondere die vegetabilen Ausstattungen und das Wegesystem mit dringendem Handlungsbedarf zu benennen. So ist die Instandsetzung der wassergebundenen Wegedecke in ihrer heutigen Grundstruktur eine Maßnahme, welche die Verkehrssicherheit und das visuelle Erscheinungsbild wiederherstellen soll. Während der Recherche um die Gehölzbestände ergaben sich spannende Erkenntnisse, wodurch sich der Friedhof in Kleinwelka von anderen Anlagen, wie Herrnhut und Niesky, unterscheidet. So sieht die Zielkonzeption eine Umgrenzung der Anlage durch freiwachsende Winter -Linden und einheitlich geschnittene Rotbuchen- Hecken vor. Im südlichen und damit jüngeren Bereich säumen ebenso ungekappte Winter-Linden die Wege und bilden ein geschlossenes Blätterdach mit einer lichten Blickhöhe von vier Metern. Im Kontrast dazu stellt sich der ältere Bereich im Norden heraus, der sich in der Gehölzpflege und damit dem Erscheinungsbild vom übrigen Teil des Gottesackers stark unterscheiden wird. Alle Wege werden in regelmäßigen Abständen zueinander mit Winter-Linden bepflanzt, welche als Kopfbäume erzogen sind und damit als historische Zeugnisse fungieren. Darüber hinaus wird eine regelmäßige Pflege der Beetflächen und der darauf aufliegenden Grabplatten vorgesehen. Der Charakter der Anlage wird durch die Sanierung und Wiederherstellung der baulichen Ausstattung unterstützt. Dabei ist vor allem das Eingangstor zu nennen, welches im sanierten Zustand der Historie der Anlage gerecht wird. Außerdem werden Bänke und Mülleimer auf der Anlage verteilt, um zeitgemäße und nutzerspezifische Aufenthaltsmöglichkeiten zu schaffen. Zur Erhöhung der
Wahrnehmbarkeit und der Wissensvermittlung sieht das Zielkonzept eine Beschilderung des Gottesackers im Ort vor und eine Informationstafel mit Spendenbox, die die Geschichte, den aktuellen Zustand und den zukünftigen Umgang erörtern soll.
Damit stellt die Arbeit eine fundierte Grundlage im Umgang mit dem Gottesacker in Kleinwelka dar und könnte den Beginn der Wiederherstellung des gartenhistorischen Erbes der Herrnhuter Brüdergemeine vor Ort darstellen.
Teilnehmer: Chris Eckhardt
Hochschule: Technische Universität Dresden